Wer war Feldenkrais?
Moshé Feldenkrais wurde 1904 in der Ukraine geboren und wanderte 1918 nach Palästina aus, wo er
zunächst im Straßenbau gearbeitet hat, außerdem als Privatlehrer für Kinder tätig war und Jiu-Jitsu
(eine Kampfsportart) lernte und später auch gelehrt hat.
Nach seinem Abitur (1927 in Tel-Aviv) studierte er Physik und Mechanik in Paris und arbeitete später im
Nuklearbereich unter anderem zusammen mit Irene Joliot-Curie und Frédéric Joliot, den Nobelpreisträgern
für Chemie 1935.
Während dieser Zeit eröffnete er den ersten Judo-Club Frankreichs und erlangte als erster Europäer den
schwarzen Gürtel.
1940 ging Feldenkrais nach Großbrittanien und arbeitete bis 1946 für die brittische Admiralität in
Scottland, nebenbei setzte er seine Forschungen im Bereich der Neurophysiologie fort. 1949 erschien
sein Buch "Body and mature behaviour".
Anschließend ging Feldenkrais nach Palästina zurück, und arbeitete für das Verteidigungsministerium,
1952 gründete er dann das Feldenkrais-Institut und widmete sich somit nur noch seiner
Feldenkrais-Methode.
Ab 1960 bildete er dann in diesem Gebiet aus und wurde auch nach Frankreich, England und den USA
eingeladen, um die Methode dort vorzustellen. Bis zu seinem Tode im Juli 1984 in Tel Aviv bildete er
zahlreiche Feldenkrais-LehrerInnen aus, unter anderem
auch in San Francisko.
Wie funktioniert Feldenkrais?
Die Feldenkrais - Methode
Ziel der Feldenkrais-Methode ist es, bestimmte den Lebensalltag prägende Bewegungsmuster zu optimieren.
Dabei werden nachteilige, Beschwerden verursachende Bewegungsabläufe erkannt und mit Alternativen
überbrückt.
Dem Lernenden werden so diese Muster bewusst und er erkennt neue Beweglichkeit für Körper und Geist.
Schon während einer Lektion kann der Lernende dabei positive, außergewöhnliche Empfindungen erleben,
die unterschiedlich lange nachwirken können. Die
Feldenkrais-Methode greift insbesondere als Rehabilitationsmaßnahme zum Beispiel nach langen
Versetzungen und führt unter anderem zum Abbau von Bewegungsbedingten Schmerzen. Außerdem kann die
Methode auch für Tänzer, Sportler und überhaupt
an Bewegung Interessierte sehr von Nutzen sein.
Die Wirkung der Feldenkrais-Methode hängt hauptsächlich davon ab, dass man die Bewegungen auf eine Art
und Weise ausführt, welche die Fähigkeiten des menschlichen Nervensystems zu lernen optimal nutzt. Dazu
ist es notwendig, das eigene Körperempfinden
für leichte und einfache Bewegungen zu beachten und die Lektionen nur im allerleichtesten
Bewegungsbereich auszuführen. Wird dieser Aspekt beachtet, können die in Feldenkrais-Lektionen
thematisierten Bewegungslektionen vom Nervensystem
so registriert werden, dass sie auch spontan im Alltag ("unbewußt") benutzt werden und somit effektiv
den Alltag erleichtern.